Antimuslimischer Rassismus bezeichnet die Vorurteile und Stereotype, die gegenüber Muslim*innen und als muslimisch wahrgenommenen Menschen existieren. Diese Vorurteile können dazu führen, dass diese Gruppen als rückständig, bedrohlich oder andersartig angesehen werden. Diese negative Sichtweise kann bewusst oder unbewusst sein und zu verschiedenen Formen der Ausgrenzung und Diskriminierung führen. Diese Diskriminierung kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden, sei es in der Sprache, im Verhalten von Einzelpersonen, in institutionellen Strukturen oder in Form von Gewalt.
Ein exemplarisches Beispiel für antimuslimischen Rassismus könnte die Diskriminierung von Muslim*innen bei der Arbeitssuche sein. Zum Beispiel könnten muslimische Bewerber*innen aufgrund ihres Namens oder ihres Aussehens benachteiligt werden, auch wenn sie die erforderlichen Qualifikationen und Fähigkeiten für die Stelle haben. Dies kann auf Vorurteilen und Stereotypen beruhen, die besagen, dass Muslim*innen weniger kompetent oder vertrauenswürdig sind. Solche Vorurteile können dazu führen, dass muslimische Bewerber*innen systematisch benachteiligt werden und Schwierigkeiten haben, eine angemessene Beschäftigung zu finden.
Ein weiteres Beispiel für antimuslimischen Rassismus könnte die Stigmatisierung von Muslim*innen in den Medien sein. Oft werden Muslim*innen in den Medien negativ dargestellt, was zu Vorurteilen und Feindlichkeit gegenüber der muslimischen Gemeinschaft führen kann. Zum Beispiel könnten Berichte über terroristische Anschläge dazu beitragen, dass Muslim*innen insgesamt als gefährlich oder extremistisch wahrgenommen werden, obwohl die überwiegende Mehrheit der Muslim*innen friedlich und gesetzestreu ist. Diese Art der Berichterstattung kann zu einer Atmosphäre der Angst und Ablehnung gegenüber Muslim*innen beitragen und ihre Integration in die Gesellschaft erschweren.
Antimuslimischer Rassismus richtet sich gegen Muslim*innen und Menschen, die sozusagen wie Muslim*innen aussehen, egal ob sie tatsächlich Muslim*innen sind oder nicht. Das betrifft viele verschiedene Gruppen, die aufgrund ihres Aussehens, ihres Namens oder Herkunft als Muslim*innen gelesen werden. Das bedeutet, dass wenn jemand erzählt, dass er arabisch sprechen kann oder einen arabischen Namen hat, fälschlicherweise gedacht wird, dass diese Person automatisch „muslimisch ist“. Das Erleben nicht nur Menschen aus dem arabischsprachigen Raum, sondern auch Menschen mit türkischer, kurdischer Familiengeschichte und Personen, die als „Migrant*in“ bezeichnet werden. Dadurch werden unterschiedliche Eigenschaften vermischt und mit dem Wort „muslimisch“ gleichgesetzt. Die Muslim*innen werden als eine große einheitliche Gruppe wahrgenommen, was zu Vorurteilen, Diskriminierung und zuletzt zu antimuslimischen Rassismus führt.
Daher, wenn von Betroffenen von antimuslimischem Rassismus gesprochen wird, wird immer betont, dass es sich um Muslim*innen und muslimisch wahrgenommene bzw. muslimisch gelesene Personen handelt.